HIV ist die Abkürzung für „Human Immunodeficiency Virus“ oder Humanes Immunschwäche-Virus. Eine HIV-Infektion geht kurz nach der Ansteckung (bis zu 2 Wochen) üblicherweise mit grippeähnlichen Symptomen einher (diese sind so unspezifisch, dass sie meist nicht erkannt werden). Im weiteren Verlauf kommt es nach unterschiedlicher Zeit zu einer Schwächung des Immunsystems und zum Auftreten von bestimmten Erkrankungen. Eine Person, die sich mit dem HI-Virus angesteckt hat, wird als HIV-positiv bezeichnet.
HIV führt im Verlauf der Infektion zu einer Schwächung des Immunsystems. So können Krankheiten leichter auftreten, die ein gesunder Organismus üblicherweise abwehren kann. Von AIDS spricht man, wenn entweder definierte Krankheiten bereits auftreten und/oder das Immunsystem stark geschwächt ist. AIDS ist die Abkürzung für „Acquired Immune Deficiency Syndrome“, ins Deutsche übersetzt „Erworbenes Immunschwäche-Syndrom“.
Die Medikamente der HIV-Therapie verhindern die Vermehrung von HI-Viren udn die Viruslast wird unter die Nachweisgrenze gedrückt. Dadurch entstehen keine neuen Viren, das Immunsystem kann sich stabilisieren und bleibt somit funktionsfähig.
Die HIV-Therapie kann aber die Infektion nicht heilen. Es handelt sich um eine lebenslange Therapie, die konstant (täglich) eingenommen werden muss.
Schutz durch Therapie: Heutzutage sind damit HIV-positive Menschen unter effektiver Therapie nicht infektiös, das bedeutet das Virus kann nicht weitergegeben werden - nicht beim Sex, nicht in der Schwangerschaft, nicht bei der Geburt. Diesen Effekt nennt man „Treatment as Prevention“ oder auch „Viruslast-Methode“. Bzw. hast du vielleicht auch schon einmal von U=U (Undetectable is Untransmittable/Unter der Nachweisgrenze heißt unübertragbar).
Wenn du mehr über diese Schutzmöglichkeiten wissen willst, dann unterstützen wir dich gerne dabei. Ruf einfach unsere telefonische Beratung an oder vereinbare einen persönlichen Beratungstermin. Wir sind gerne für dich da.
Eine Infektion erfolgt am häufigsten durch eine dieser Körperflüssigkeiten: Blut, Sperma oder Vaginalflüssigkeit. Das höchste Risiko besteht daher beim ungeschützten Anal- und Vaginalverkehr, weil die Schleimhaut in Scheide und Darm eine große „Angriffsfläche“ bietet, die Virenkonzentration im Sperma hoch ist und die Analschleimhaut zu Verletzungen neigt. Oralsex ist deutlich risikoärmer, solange kein Sperma bzw. Menstruationsblut in den Mund kommt. Hattest du ungeschützten Geschlechtsverkehr, dann empfehlen wir dir dringend, dich auf HIV und andere STDs testen zu lassen.
Die Höhe des Risikos einer Infektion aufgrund von Geschlechtsverkehr ohne Kondom hängt von mehreren Faktoren ab:
- Art der sexuellen Praktik
- Anzahl, bzw. häufiger Wechsel von Sexualpartner*nnen
- Ob bereits andere sexuell übertragbare Krankheiten (STDs) bestehen
- Von der Anzahl von HIV-positiven Menschen im sexuellen Umfeld
Weitere Infektionsmöglichkeiten:
- Gemeinsam verwendete Utensilien (z.B. Spritzbesteck, Sniefröhrchen) zum Konsum von Drogen
- Jede Art von Blutkontakt (z.B. auch bei Erster Hilfe)
- Mutter-Kind-Übertragungen (Mutter-Kind-Übertragungen können heute in Österreich dank medizinischer Vorbeugemaßnahmen nahezu ausgeschlossen werden.)
Wie wird HIV nicht übertragen – was ist ungefährlich?
Durch übliche Sozialkontakte im Zusammenleben mit HIV-positiven Menschen besteht keine Gefahr, sich mit HIV anzustecken. Das ist ungefährlich:
- Hände schütteln
- Küssen, Umarmen
- Schwimmen gehen, Sport
- gemeinsames Verwenden von Essbesteck/Trinkgläsern oder Toilettenartikeln
- Toilettenbenutzung und vieles mehr…
Nach einem hohen Infektionsrisiko für HIV, z.B. bei Kondomriss, ungeschütztem Vaginal- oder Analverkehr, Partner*innen mit ungewissem/unbekanntem HIV-Status, solltest du sofort Kontakt mit einem HIV-Behandlungszentrum aufnehmen.
Im Idealfall sollte die*der Betroffene* möglichst innerhalb von 1 – 2 Stunden, längstens aber innerhalb von 48 Stunden ein Spital aufsuchen und mit einer PEP beginnen, die für 4 Wochen eingenommen werden muss.
Personen*, die HIV positiv sind und deren Viruslast unter der Nachweisgrenze ist, können HIV nicht übertragen.
Dort kannst du dich hinwenden:
Klinik Penzing
Lungenambulanz – Immunambulanz, Pavillon Leopold
Sanatoriumstraße 2
1140 Wien
Tel.: +43 1 910 60 - 42 710
Montag bis Freitag von 08:00 bis 15:00 Uhr
Akutfälle: 24-Stunden, auch an Sonn- und Feiertagen
U3 (Ottakring)/U6 (Thaliastraße) + Bus 48A (Baumgartner Höhe)
U4 (Unter St. Veit) + Bus 47A (Baumgartner Höhe)
Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien (AKH)
Universitätsklinik für Dermatologie – HIV Ambulanz 4 Süd
Währinger Gürtel 18 – 20
1090 Wien
Tel.: +43 1 40 400 – 42 400
Montag bis Freitag von 08:00 bis 15:30 Uhr (Anmeldung bis 12:00 Uhr)
U-Bahn: U6, Station: Michelbeuern/ AKH
Straßenbahn: 5 und 33, Station: Lazarettgasse
Klinik Favoriten
Infektionsambulanz – Ambulanz für HIV Infektion, Pavillon C
Kundratstraße 3
1100 Wien
Tel.: +43 1 60 191 – 24 50
Montag bis Freitag von 08:00 – 13:00 Uhr (Anmeldung bis 12:00 Uhr)
U1 (Reumannplatz)/ U6 (Bahnhof Meidling)+ Bus 7A (Franz-Josef-Spital)