Die beiden ersten Impfstoffe auf dem europäischen Markt (von BioNTech/Pfizer und von Moderna) sind m-RNA-Impfstoffe. Das „m“ steht für messenger (Bote), RNA für ribonucleic acid, auf Deutsch: Ribonukleinsäure. Messenger-RNA ist gewissermaßen die „Blaupause“ für RNA-Erbgut, also nicht Teil der eigentlichen Erbsubstanz. Sie findet sich nur im Zellplasma, nicht im Zellkern, und wird schnell abgebaut. Die m-RNA in den Impfstoffen transportiert Informationen für die Erbsubstanz des Covid-19-Erregers SARS-CoV-2 in die „Eiweißfabriken“ der menschlichen Zellen (Ribosomen). Dort entstehen dann neue Virus-Proteine.
Bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 entstehen in den menschlichen Ribosomen alle Proteine für neue Viren. Bei den beiden m-RNA-Impfstoffen produzieren die Ribosomen nur das charakteristische „Spike“-Eiweiß des Virus. Es reicht nicht aus, um neue Viren zu bilden, löst aber eine Abwehrreaktion des Körpers aus: Das Immunsystem bildet Antikörper und macht seine Abwehrzellen „scharf“.
Die beiden anderen zugelassenen Impfstoffe von Astra-Zeneca und Johnson&Johnson sind sogenannte Vektor-Impfstoffe. Hier trägt ein verändertes, harmloses Adenovirus die genetische Information für das Spike-Protein des SARS-CoV-2-Virus in die Zelle und löst so eine Immunreaktion aus. Aktuell werden diese Impfstoffe nicht mehr eingesetzt.
Der fünfte zugelassene Impfstoff ist Novavax (Nuvaxovid) wird zur Vorbeugung von COVID-19 bei Personen ab 18 Jahren. Dabei handelt es sich um einen proteinbasierten Impfstoff, der in einem 2-Dosen-Schema im Abstand von etwa drei Wochen verabreicht. Er kann bisher noch off label – auch als Drittimpfung in Anspruch genommen werden.