Bei der 12. IAS (International AIDS Society) Konferenz wurde bekannt gegeben, dass Australien wahrscheinlich das erste Land ist in dem man künftig von einer Eliminierung von HIV-Übertragungen sprechen könne. „Für den Erfolg in Australien werden genannt: Der flächendeckende Einsatz der HIV-PrEP, mehr HIV-Testungen und Therapie als Prävention. „Diesen Erfolg könnten wir in Österreich auch haben wenn wir endlich alle notwendigen Anstrengungen machen“, sagte Andrea Brunner, Geschäftsführerin der Aids Hilfe Wien.
„Neben den gratis und anonymen Testungen, die wir AIDS-Hilfen anbieten braucht es auch dringend den niederschwelligen und kostenfreien Zugang zur HIV-PrEP, den wir schon so lange fordern“, so Brunner weiter.
Bei der PrEP handelt es sich um HIV-Medikamente, die von einer HIV-negativen Person vorbeugend eingenommen werden, um sich vor einer Ansteckung mit dem HI-Virus zu schützen. Bei korrekter Einnahme wirken sie ebenso zuverlässig wie das Kondom oder auch TasP (Treatment as Prevention). Das Problem: leider kostet die PrEP in Österreich immer noch ab ca. 46 Euro/Packung. Zusätzlich sind dafür privat zu bezahlende Untersuchungen bei einem*einer HIV-Spezialist*in nötig. Damit ist dieses wirkungsvolle präventive Medikament für viele besonders vulnerable Gruppen nicht oder schwer leistbar – der Zugang ist also sehr hochschwellig und wirksame HIV-Prävention bleibt viel zu oft eine Frage des Einkommens. Auch die durch die vom Gesundheitsministerium beauftragte Evaluierung des Austrian Institute for Health Technology Assessment (AIHTA) zur kostenlosen PrEP bestätigt diese Forderung.
„Australien zeigts vor: Wir brauchen die kostenfreie und niederschwellige PrEP. Packen wir es gemeinsam an. Damit Österreich einen weiteren wesentlichen Schritt macht um die HIV-Pandemie zu beenden“, so Brunner zum Schluss.
Weitere Informationen: aids.at/prep
Juliana Metyko-Papousek, BA
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