Nach gegenwärtigen Wissenstand, sind sich die Expert*innen einig, dass zumindest bei einer erfolgreich therapierten HIV-Infektion das Risiko nicht grundsätzlich größer ist. Bisher veröffentlichte Beobachtungen von HIV-positiven COVID-19-Patient*innen, legen kein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf auf Grund der HIV-Infektion nahe. Dies trifft somit auch auf fast alle HIV-positiven Menschen in Österreich zu, die ihren HIV-Status kennen und sich in medizinischer Betreuung befinden.
Eine CD4-Zellzahl unter 200/µl und eine unbehandelte HIV-Infektion hingegen, wird von internationalen Fachgesellschaften als potentieller Risikofaktor angesehen. Zum tatsächlichen Einfluss dieser Faktoren auf einen COVID-19 Verlauf, liegen jedoch keine Daten vor.
Das Risiko unterliegt vornehmlich anderen Parametern, wie z.B. Lebensalter oder bestehende Komorbiditäten. Die Risikoeinschätzung für HIV-positive Menschen kann daher ausschließlich individuell von Seiten der behandelnden Ärzt*innen erfolgen. Der Erhalt des Schreibens des Dachverbandes bedeutet somit nicht, automatisch zur Risikogruppe zu zählen.