Europäische Testwoche 2021

40% aller HIV-Diagnosen in Österreich werden zu einem späten Zeitpunkt gestellt. Die Österreichischen AIDS-Hilfen motivieren daher im Rahmen der – zweimal jährlich stattfindenden – Europäischen HIV- und Hepatitis- Testwoche dazu, sich testen zu lassen oder einen Test anzubieten.

Unter dem Motto „#einfachtesten – Testen. Behandeln. Vorbeugen.“ werden regionale Testangebote, Behandlungsmöglichkeiten und die Vorteile einer frühen Diagnose erläutert.

Was man aktuell bei SARS-CoV- 2 sieht, das gilt auch für HIV und Hepatitis: Je früher man über eine Ansteckung Bescheid weiß, desto günstiger wirkt sich dies auf den Krankheitsverlauf und das persönliche Wohlbefinden aus. Späte HIV-Diagnosen haben Auswirkungen auf individueller aber auch gesellschaftlicher Ebene: Menschen, die zu einem späten Zeitpunkt eine HIV-Diagnose erhalten, haben ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf und eine frühzeitige Sterblichkeit. Auf gesellschaftlicher Ebene führt der verzögerte Zugang zur Therapie zu weiteren – vermeidbaren – Infektionen sowie höheren Behandlungskosten. Die Aids Hilfe Wien hat den Anspruch umfassend zu sexueller Gesundheit zu informieren, zu beraten und Tests anzubieten und daher ist uns die Europäische HIV- und Hepatitis-Testwoche ein besonderes Anliegen„, so die Geschäftsführerin der Aids Hilfe Wien Andrea Brunner. Und weiter: „Für uns gilt nicht nur in dieser Woche: Testen. Behandeln. Vorbeugen. Denn das Kennen des eigenen Status macht frühzeitig eine wirksame Therapie und Behandlung möglich.“

Die Schlüsselrolle der Mediziner*innen bei der Früherkennung

Es gibt viele Ursachen dafür, dass Menschen sich nicht routinemäßig auf HIV untersuchen lassen. Oftmals können fehlendes Risikobewusstsein, Angst vor den möglichen Folgen sowie der Assoziation mit Stigma bei einem positiven Testergebnis zu Grunde liegen. Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner nehmen bei der Früherkennung von HIV deshalb eine wichtige Schlüsselrolle ein. Sie sind die erste Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten, sei es für Gesunden-Untersuchungen oder bei Symptomen einer akuten oder fortgeschrittenen HIV-Infektion.

Deshalb sei es notwendig, so die Österreichischen AIDS-Hilfen, die Sensibilisierung für den HIV-Test sowohl bei Ärzt*innen als auch deren Patient*innen voranzutreiben. Mit der österreichweiten Kampagne #einfachtesten werden Tools für Allgemeinmediziner*innen bereitgestellt, die ihnen das Anbieten des HIV-Tests in ihren Praxen erleichtern sollen. Den Test anzubieten oder sich testen zu lassen, sollte nicht länger schambehaftet sein, sondern alltägliche Praxis werden.

Auch wenn die Zahl der HIV-Neuinfektionen sinkt, müssen wir weiter aufklären und präventiv wirken. Und vor allem: Die Betroffenen dürfen mit ihrem Schicksal nicht allein gelassen werden„, erklärt Dr. Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen ÄrztekammerUnd weiter: „Dasselbe gilt für Menschen, die sich mit Hepatitis angesteckt haben. Die Europäische HIV- und Hepatitis-Testwoche ist dafür ein besonders wichtiges Tool. Vor allem die Diagnose „HIV-positiv“ weckt nach wie vor Ängste und Vorurteile. Gerade Ärztinnen und Ärzte, insbesonders die Hausärztinnen und -ärzte, wirken präventiv und klären über Ansteckungsrisiken bei HIV oder Hepatitis auf. Unsere Aufgabe ist einerseits, betroffene Patientinnen und Patienten medizinisch zu betreuen, und andererseits, nach einer Diagnose auch seelischen Halt zu geben“, so der Präsident der Österreichischen Ärztekammer Dr. Thomas Szekeres.

Neben der Österreichischen Ärztekammer und verschiedenen Landesärztekammern unterstützen auch der Dachverband der Sozialversicherungsträger, die Österreichische AIDS Gesellschaft und die Österreichische Gesellschaft niedergelassener Ärzte zur Betreuung HIV-Infizierter (ÖGNÄ-HIV) die Kampagne.

Alle Informationen, alle Unterstützer*innen sowie die österreichweiten Termine der HIV- und Hepatitis-Testwoche finden Sie unter www.testwoche.net

Rückfragehinweis

Juliana Metyko-Papousek, BA
+43(0)1/59937-82 /
metyko@aids-hilfe-wien.at

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