Aids Hilfe Wien zum Zero Discrimination Day 2022: Gemeinsam gegen Diskriminierung – Wissen statt Vorurteile

Diskriminierung und Ungleichbehandlung HIV-positiver Menschen sichtbar machen.
In Hinblick auf den Zero Discrimination Day am 1. März wollen wir deutlich gegen Vorurteile und Unwissenheit auftreten. Denn Diskriminierungserfahrungen verursachen bei HIV-positiven Menschen wesentlich größere Probleme als mögliche gesundheitliche Einschränkungen aufgrund der Infektion. Wir kämpfen dafür, Diskriminierung sichtbar zu machen und Vorurteile abzubauen“, so Andrea Brunner, Geschäftsführerin der Aids Hilfe Wien.

Angst, Scham und ein herabgesetztes Selbstwertgefühl – verursacht durch Diskriminierung – führen bei Menschen mit HIV häufig zu einer schlechteren Lebensqualität. „Abwertung und Ausgrenzung HIV-positiver Menschen dürfen nicht länger vorkommen – deshalb müssen wir gemeinsam dagegen angehen. Die Aids Hilfe Wien setzt daher anlässlich des Zero Discrimination Days, in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und mit der Politik, auf Information, Sensibilisierung und Aufklärung, um Diskriminierung und deren Folgen zu bekämpfen“, hält die Geschäftsführerin der Aids Hilfe Wien, Andrea Brunner, fest.

Wir setzen uns gegen moralische Be- und Abwertungen von HIV-positiven Menschen ein. Und wir stellen klar: Aufgrund der medizinischen Fortschritte und der Verfügbarkeit von wirksamen antiretroviralen Therapien, lässt sich das Leben mit HIV in Österreich gut und gesund gestalten. Arbeit, Beziehungen, Elternschaft – das alles ist mit einer wirksamen Therapie normal und selbstverständlich. Die Minderung der Lebensqualität von HIV-positiven Menschen durch Abwertung und Diskriminierung verursacht im Jahr 2022 viel größere Probleme als die tatsächlich geringen gesundheitlichen Einschränkungen, die sich aufgrund einer HIV-Infektion unter wirksamer Therapie ergeben können.

Vermehrt Diskriminierungserfahrungen im Gesundheitssektor

Viele Menschen mit HIV erleben abwertendes Verhalten, wenn sie ihren Status bekannt geben. Sie werden „abgewimmelt“, gemaßregelt, beschimpft, zwangs-beurlaubt oder gar gekündigt. Auch das Thema Datenschutz spielt im Zusammenhang mit einer HIV-Infektion immer wieder eine Rolle: Uns wurde auch in 2021 mehrfach über rechtswidrigen Umgang mit sensiblen Gesundheitsdaten berichtet.

Im Jahr 2021 betrafen die meisten Berichte über Ungleichbehandlung, die an die AIDS-Hilfen Österreichs herangetragen wurden, das Gesundheitswesen, also Vorfälle bei Ärzt*innen, in Kliniken, bei Zahnärzt*innen oder im Zuge von Kur- oder REHA-Aufenthalten.

Aids Hilfe Wien Geschäftsführerin Brunner betont: „Wir tun alles, um Rahmenbedingungen zu schaffen, wodurch HIV-positive Menschen nicht mehr diskriminiert werden. Wir informieren, klären auf und lobbyieren auch für die Entkriminalisierung von HIV-positiven Menschen im Strafrecht oder für eine diskriminierungsfreie Blutspende. Denn nur durch umfassende Wissensweitergabe und Sensibilisierungsarbeit können Vorurteile abgebaut werden“. Und weiter: „Wir setzen aktive Schritte, wie zum Beispiel mit der Initiative #positivarbeiten und einem umfassenden Beratungs- und Informationsangebot, um den Abbau von Vorurteilen und einen offenen Umgang mit sexueller Gesundheit voranzutreiben.“

Die breite Aufklärungskampagne zum Thema Diskriminierung HIV-positiver Menschen läuft eine Woche und umfasst verschiedene Aufklärungsvideos, eine Radiosendung der Sendreihe Radio Positiv, österreichweite Medienarbeit sowie eine Socialmediakampagne auf Facebook, Instagram und Tik Tok.

Die Aids Hilfe Wien bietet bei Diskriminierung rechtliche Beratung und Begleitung an.

Sollten Sie eine Schlechterbehandlung auf Grund Ihrer HIV-Diagnose erlebt haben, melden Sie sich gerne unter: antidiskriminierung@aids-hilfe-wien.at, 01/599 37 – 96 oder unserem Online-Formular https://aids.at/leben-mit-hiv/antidiskriminierung/.

Informationen zum Thema Antidiskriminierung finden Sie in unserer Broschüre #GemeinsamGegenDiskriminierung unter:

https://bit.ly/3t8hIoq

Further links

Kampagnenvideos:

https://youtu.be/Mkgklo6lIsQ

https://youtu.be/ZPvmMzfYNpc

Aids Hilfe Wien-Sendreihe „Radio Positiv“ auf 94.0:

https://o94.at/programm/sendung/id/2041097

Presseinformationen:

https://aids.at/ueber-uns/presse/

Rückfragehinweis

Juliana Metyko-Papousek, BA
+43(0)1/59937-82 /
metyko@aids-hilfe-wien.at

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